Anforderungen an zukünftige Schmierstoffe für die Karosserieblechumformung

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Kernthesen:

  • Stabilere Fertigung im Presswerk mit Prelube der 2. Generation
  • Neue Anforderungen an zukünftige Schmierstoffe in der Blechumformung abgleitet aus den aktuellen Trends in der Fertigung in Bezug auf neue Klebstoffe, Oberflächenveredelungen und Lacke
  • Schmierstoffe zukünftig auf nachhaltiger Basis sind auf lange Sicht zu entwickeln

Zusammenfassung:

Trotz aller Versuche Trockenumformverfahren einzuführen sind auch heute Umformschmierstoffe, auf Basis von Mineralölen für eine gesicherte Großserienfertigung von Blechbauteilen, aus der Prozesskette der lackierten Karosserie nicht wegzudenken. Letztendlich ist der Schmierstoff ein gerne unterschätztes oder gar vergessenes Konstruktionselement.

Da die Prozessketten immer komplexer werden sind im Laufe der letzten zwei Dekaden die Anforderungen an den Umformschmierstoff enorm gestiegen. Diese hohe

omplexität macht allerdings jegliche kurzfristige Anpassung schwierig, da die Stabilität der restlichen Fertigung stets gesichert sein muss.
Die Trends in Bezug auf Nachhaltigkeit gehen in Richtung Mengenreduktion, Stichwort „Schmierstoffarme Blechumformung", doch hier sind physikalische Grenzen gesetzt. Ein Meilenstein ist aktuell die Einführung der Prelubes der 2. Generation als Walzwerksbeölung auf Stahl.

Ein Projekt, welches sich seit der ersten Idee über einen Zeitraum von 15 Jahren ersteckte. Die Vorteile liegen in der verringerten Auflage und den besseren Umformeigenschaften. Das Prelube der 2. Generation kommt nun erst in den letzten 2-3 Jahren bei den deutschen OEMs in die Serie.

Im Ausblick auf die Folgegeneration der Prelubes, mit dem Wandel weg von der Mineralölbasis, zu nachhaltigeren Rohstoffen, bedarf es ebenso eines langen Atems. Die gesamte Prozesskette von der Applikation, über die Umformung, Korrosionsschutz, Fügetechniken inklusive Klebstoffen bis zu Lackierung muss weiterhin beachtet werden.

Dabei sollten neben den neueren Anforderungen z.B. wie Zink-Magnesium-Oberflächen, aus der Nachhaltigkeit und lokaler Verfügbarkeit auch die alten Anforderungen wie Wirtschaftlichkeit und die Umformleistung stets im Auge behalten werden. Vom Ansatz her muss in Zusammenarbeit mit den interessierten OEMs dazu zunächst ein Pflichtenheft mit den Basisanforderungen erstellt werden.


Darstellung des Nutzens für KMU

Prozesangepasste Schmierstoffe bieten auch für KMU deutliche Vorteile. Prelube der 2. Generation, die auf Stahl appliziert werden, zeigen eine bessere Umformleistung und wenige Umverteilung im Vergleich zu den Prelubes der ersten Generation.

Letzteres macht eine längere Lagerzeit des Material weniger kritisch. Die geringen Schmierstoffmengen und der verringerte Ausschuss wirken sich günstig auf Kosten und CO2-Bilanz aus, zudem wird der Prozess stabilisiert.

Das Gleiche gilt auch für die zukünftig zu entwickelnden Schmierstoffe.


Referent: Dr. Bernd Aha – Zeller + Gmelin GmbH & Co. KG, Eislingen


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