Wind of Change – Engineering in der Umformtechnik gestern, heute und morgen

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Kernthesen:

  • Digitalisierung ist ein enormer Katalysator der technologischen Weiterentwicklung.
  • Die enge Verzahnung von PDM- und FE-Systeme wird zukünftig ein weiterer Beschleuniger für den Engineeringprozess werden.
  • Zunehmende Rechenleistung und technologische Neuerungen wie z.B. künstliche Intelligenz treiben die prädiktiven Möglichkeiten weiter voran und ermöglichen sich selbst optimierende Systeme.

Zusammenfassung:

Der Engineeringprozess hat sich im Lauf der Zeit massiv verändert. Durch die Einführung von CAD-Systemen und Simulationssystemen wurde dieser revolutioniert und neue Potenziale erschlossen. Die kontinuierliche Forschung hat insbesondere im Bereich der Materialmodellierung maßgeblich zur Verbesserung der Prognosegüte von Simulationssystemen beigetragen.

Auch die Reibmodellierung hat sich in den vergangenen Jahren verbessert und ermöglicht so präzisere Vorhersagen. Nicht zuletzt bieten neue und erweiterte Finite Elemente eine größere Möglichkeit die Realität genauer abzubilden. Die Wirkzusammenhänge verschiedener Vorgänge und deren Ergebnis in der Realität werden immer besser verstanden und können durch Anpassung von Simulationsparametern besser approximiert werden.

Moderne Simulationssysteme ermöglichen unter bestimmten Voraussetzungen eine nahezu durchgehende Betrachtung des Herstellungsprozesses von Blechbauteilen, insbesondere im Bereich der Kaltumformung. Dadurch werden Systembrüche vermieden, was sich vorteilhaft auf die Bearbeitungszeit und Fehleranfälligkeit auswirkt.

Seit ein paar Jahren kommt der Inline-Erfassung und Analyse von Ist-Prozessparametern und Halbzeugcharakteristiken immer mehr Bedeutung zu. Sie können verwendet werden, um systematische Verbesserungspotenziale zu erschließen. Je nach Schwankung der Halbzeugeigenschaften können Prozessparameter geringfügig justiert und so ein stabiles Ergebnis gewährleistet werden.

KI-Ansätze lassen dank der heute verfügbaren Rendering-Möglichkeiten bereits eine vollautomatisierte Inspektion von Quasi-Fertigbauteilen im virtuellen Raum zu. Somit können Oberflächenprobleme an umgeformten Bauteilen bereits entdeckt werden, bevor das Werkzeug angefertigt wird. Solche Methoden sparen erheblich Zeit entlang der Prozesskette und leisten damit einen signifikanten Beitrag zur Nachhaltigkeit des Engineeringprozesses.


Referent: Dr. Janne Strauß-Ehrl, BMW AG

 


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